Offener Brief an die Demokratiebewegung
Centrum für
Auch Jesus kann uns bei diesem Ereignis nicht mehr zur Seite stehen. Seht ein: Es gibt Probleme, die müssen wir selbst lösen.
Potenzialentfaltung und Gewaltfreiheit
"Ausübung von Gewaltlosigkeit erfordert weit größeren Mut als den des Kämpfers. Feigheit und Gewaltlosigkeit passen nicht zusammen." Mahatma Gandhi
Zum Thema Freiheitsbewegung, Demokratie und Subkultur 9/11 und Gewaltfreiheit folgenden Brief an euch:
Auf welche Handlung warten wir eigentlich?
Was sollte, müsste oder könnte denn passieren, damit die Menschen aufwachen und etwas tun. Wer sind "die" Menschen?
Was ist eigentlich damit gemeint mit dem was sollen wir tun.
Ihr denkt immer nur an das politische System, an den Zins, die Weltverschwörung, an die Versklavung.
Und ich denke, dass genau das dass Wesen des Nichtstuns ist.
Es ist eure eigene Haltung, die euch lähmt und nach den anderen schreien lässt. Andere sollen aufstehen und tun, was ihr nicht tun wollt? Ist es das wonach ihr schreit? Sollen andere eure Not lindern? Hatten wir das denn nicht schon mal, ja war es nicht schon immer so. Und ist nicht genau deswegen unsere Not nicht gelindert worden. Sie hat sich eher immer verschlimmbessert. Glaubt ihr wirklich, das noch einmal einer daher kommt und sich für euch ans Kreuz nageln läßt? Glaubt ihr das?
Wie lange wollt ihr noch vor den anderen vorherlaufen und so tun, als würden sie irgendwann doch kommen; sie kommen nicht.
Sie kommen schon seit Jahrzehnten nicht. Weil sie im Gefängnis sitzen und sich gut dabei fühlen, Sklaven zu sein.
Du musst nur eins tun: Gehe aus dem Gefängnis.
Du kannst nach den anderen schreien solange du willst, hoffen auf sie, so viel du willst: Sie sind von sich allein fasziniert, von der Karriere, von all den phallischen Symbolen, die sie für ihre Energie, für ihr Gefühl von Lebendigkeit brauchen. Denn in Wahrheit und das wissen sie, sind sie innerlich völlig verdörrt, emotionale Scheintote.
Die sollen dir oder mir oder uns helfen?
Eher glaube ich und das solltest auch du tun, lieber an den Weihnachtsmann.
Wieso denken alle immer, dass viele etwas tun müssen?
Versteckt sich dahinter nicht das Übel - Dein Übel und euer des Nichtstuns?
Hat nicht jede Revolution die eigenen Kinder gefressen? Lernt ihr nichts daraus?
Ihr wollt schon wieder dieselben Fehler machen, weil ihr eure Hausaufgaben nicht gemacht habt, weil gerade sie euch lästig erscheinen im Zeitalter der schnellen Klicks.
Schreit weiter nach den Helfern für euer Übel, für euer Nichtstun und viel zuviel Nachdenken - für wenig Funktionalität aber sehr viel Formalismus.
Was hindert mich daran, etwas zu tun, ja genau das zu tun, was ich mit vollem Einsatz und mit voller Lebendigkeit jetzt, heute, morgen tun kann.
Was oder besser wer hindert mich daran, mein Lebensplan mit diesem Tun zu füllen?
Jetzt fragt ihr euch sicherlich: Was will der den damit sagen? Ist das nicht Klugscheißerei? Ist der, der sich den Nichtkampf vor die Stirn tätowiert hat nicht völlig bescheuert?
Ich rette, jawohl, ich rette jeden Tag Leben, ich besänftige jeden Tag Psychopathen und Soziopathen.
Mein Erfolg ist für euch unsichtbar, weil er keine Opfer produziert.
Es fehlt ihm das Spektakel, an dass sich eure Aufmerksamkeit klammert.
Und das bemerkt ihr nicht.
Ich aber arbeite jeden Tag daran und jeden Tag rette ich Leben.
Ich bin ganz gut darin, Leben zu retten, sagt man mir nach. Und das glaube ich auch.
Ich rette Menschen davor, damit sie nicht getötet werden, damit sie weiterleben können.
Ohne dass das irgendwer merkt - weil es unspektakuler ist, wenn niemand stirbt.
Das niemand stirbt, ist mein Job.
Ich beschäftige mich jeden Tag mit der emotionalen Verpestung dieser Gesellschaft - mit eurer Pest!
Jawohl, mit eurer emotionalen Pest, die ihr jeden Tag aufs Neue munter vor euch hin produziert und damit der Fratze der Gewalt ihr gesicht und Wesen spendet - weil ihr vor euch wegzulaufen mit Nichtstun verwechselt; jeden Tag.
Ihr produziert die emotionale Pest, weil ihr euch fragt: Was sollen wir tun!
Das WIR lähmt euch und ganz besonders Dich!
Es lässt Dich in Deinem Wollen einfrieren.
Tu etwas, rede nicht darüber, erzähle es niemanden, diskutiere nicht darüber:
TU ENDLICH ETWAS und erwarte nichts dafür, schweig, schweig, schweig darüber.
Sonst verlierst du für dein Tun deine Energie.
Du lässt sie verpuffen: "Halt endlich deinen Mund, hör auf zu jammern und tu endlich das, was du meinst, was zu tun ist - und zwar ganz allein!
Das WIR wird dann ganz von selbst zu Dir kommen!
Mache diese Erfahrung oder lass es sein.
Lässt Du es sein, dann höre auch zu jammern, zu fragen und vor allem auch damit auf, von anderen etwas zu erwarten, dass Du selbst nicht leisten willst.
Herzlichst euer
Rüdiger Lenz