Mit Deeskalation ist ein Verhalten gemeint, dass in einem Konflikt die Eskalationsdynamik mindert und auflöst.
Dabei ist jedoch folgendes zu beachten:
- Derjenige, der eskaliert, sollte über sein Verhalten und seine Handlungen keinerlei Feuer für weiteres Eskalieren einbringen
- Selbstverteidigung ist keine Deeskalation - auch wenn viele eine abgespeckte Version von Selbstverteidigung oder Kampfsport zu diesem Zweck anbieten
- Deeskalation führt zu einem Leerlaufverhalten des Gewalttäters, weil ihm über die Antwort beim Deeskalieren die Einsicht vermittelt wird, dass Gewalt jetzt nicht übertragen werden kann
- Deeskalation ist immer - egal ob mittels Kommunikation oder Körperverhalten, die Lehre vom Überwinden des Zweikampfs
- Das Überwinden des Zweikampfs muss auch beim Deeskalierer eingeübt und gefordert werden
- Der Deeskalierer befreit sich von seinen eigenen Zweikampfstrategien, von seinem Konfliktkampf-Ungeist-Haltungen, zu denen er konditioniert wurde.
- Das Hauptaugenmerk guter, nachhaltiger und gelingender Deeskalation ist im nicht stattfinden lassen des Zweikampf zu sehen
- Der Kampf ist ein Mittler für die Übertragung von Gewalt, die der Gewalttäter anstrebt
- Alle Übungen zur Deeskalation haben primär dieses Ziel im Fokus der mentalen, verbalen, nonverbalöen und körperlichen Anwendungen
Sie sehen hier oben drei Beispiele aus der Deeskalation, wie sie sich aus dem Nichtkampf-Prinzip ergibt.
Das Effektivitäts-Prinzip der Deeskalation: Wende keine Gegengewalt zur Minderung der Eskalation an.
Gewalt mit Gewalt zu besiegen ist Ziel und Prinzip von Selbstverteidigung, nicht aber von Deeskalation.
Ein Deeskaliere kann sein Handeln nicht damit rechtfertigen, den Gegner besiegen zu wollen oder gegen die Kraft des Aggresors das Gewinner-Prinzip zu setzen.
Deeskaslation ist das Erarbeiten eines Verhaltens, dass den Aggressor und den Deeskalierer weg von der in dem Gesamtsystem der Eskaltions-Deeskalationsabsicht befindenen Reize, Affekte und Reaktionen bringt.
Ziel von Deeskalation ist nicht das Besiegen des Gegners! Sondern das Beseitigen der Gewalt, die sich im Gesamtsystems befindet und/oder entfalten kann.
Herzlichst,
Ihr Rüdiger Lenz